Kommentar vom 18.10.2016 „Die Piaffe des Tages“ - Eine Sache – zwei Sichtweisen
In gemütlicher Runde saßen mehrere Reiter bei einem Glas Wein im Göppinger Reiterstübchen zusammen und beobachteten mit großem Interesse die Ritte des Kurz Grand Prix´s. Etliche fachmännische Kommentare - nicht alle druckreif - wurden zum Besten gegeben und sorgten auch für Heiterkeit.
Ca. 3 Meter tiefer bewerteten die Richter die einzelnen Lektionen, etwas ernster aber sicher nicht so unterhaltsam.
Speziell die Kernlektionen des Grand Prix´s, die Piaffe und die Passage wurde von den „Fachleuten“ im Reiterstübchen genau ins Auge gefasst und – das muss man leider sagen – nicht alle Piaffen konnten gefallen. Da trat ein alter Kämpe ins Viereck und legte eine sehenswerte Piaffe-Passage-Tour hin, die eine „Fachmännin“ spontan zu dem Ausruf verleitete:
Das ist die Piaffe des Tages!
Von den restlichen Fachleuten durch ein zustimmendes Prosit unterstützt, wurde dem zugestimmt. Das Ergebnis der kleinen Runde war einstimmig!
Welche Überraschung als dann der Reiter und Produzent der Piaffe mit seinem Notenbogen in der Runde auftauchte:
Die „Piaffe des Tages“ erhielt von einem Richter nur eine 5,5!
So kann man sich täuschen. Hatte man sich so verguckt? Leider wurde die 5,5 vom Richter auf dem Notenbogen nicht kommentiert. Mit Kommentar hätten die selbsternannten Fachleute es vielleicht verstanden.
Fazit: Trübt die Einnahme von Alkohol das Urteilsvermögen derart, dass „normale“ Piaffen als außergewöhnliche „Piaffen des Tages“ angesehen werden, oder fördert das Fehlen von Stimulanzien oder anderem .... ein Stockwerk tiefer, dass gute Piaffen von Richtern nicht erkannt werden?
Der geneigte Leser soll sich doch bitte selber ein Bild machen – siehe Video -, ob die Piaffe nur eine 5,5 verdient hat, oder ob es doch die „Piaffe des Tages“ ist.
